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Arkadien im Wohnzimmer: Die Schweiz als Wanddekoration

cris.virtualsource.author-orcid12ed1fee-ebda-4d06-9358-cc01426c27d8
datacite.rightsmetadata.only
dc.contributor.authorWismer, Etienne Luc
dc.date.accessioned2024-10-28T18:02:02Z
dc.date.available2024-10-28T18:02:02Z
dc.date.issued2019-11-07
dc.description.abstractSeit dem späten 17. Jahrhundert bestand ein Hauptzweck von Papiertapeten in Interieurs darin, teure Oberflächen und Wandbehänge zu imitieren. Um 1800 erreichte die mediumsspezifische Tradition des Fremdverweisens einen neuen Höhepunkt. Grossformatige Panoramatapeten sollten ein immersives Erleben unbekannter Landschaftsansichten und dazu passender Genreszenen möglich machen. Während die Pariser Manufaktur Dufour die Südseereisen James Cooks zu einem ersten monumentalen Bildepos für Innenräume ausarbeitete, brachte die elsässische Manufaktur Zuber die Panoramatapete «Vues de Suisse» (1804) auf den Markt. Anstatt die Schweiz selbst zu bereisen und so festzuhalten, entlehnte der Autor der Tapete, Pierre-Antoine Mongin, die grosse Mehrheit seiner Motive jedoch bei bekannten Ansichten der Schweizer Kleinmeister. Aus diesen Vorlagen kompilierte er eine rund zehn Meter lange, fiktive Rundansicht. Mit «Grande Helvétie» (1815) und «Petite Helvétie» (1818) erweiterte Zuber das kommerziell höchst erfolgreiche Sortiment um weitere, besonders in Frankreich und Deutschland beliebte Produkte. Gerade in ökonomischer Hinsicht ergeben sich offensichtliche Parallelen zur Kunst der Schweizer Kleinmeister. Auch Zuber und Mongin verkauften das Ideale und das Pittoreske. Allerdings zählte nicht primär der auf der Suche nach einem Souvenir sich befindende Reisende zum Zielpublikum, sondern der Wohnende, der Sesshafte. Die fix angebrachten Panoramatapeten wurden als optimale Voraussetzung für armchair travelling und pädagogische sowie nicht zuletzt dekorative Zwecke verkauft. Welche Kundschaft erwarb diese neuen Produkte? Wo und wie wurden sie angebracht? Wie wurde diese neue Bildgattung konsumiert? Panoramatapeten der Zeit eignen sich in exemplarischer Weise zur Untersuchung der internationalen Rezeption und Weiterverarbeitung von Schweizer Kleinmeisterkunst im frühen 19. Jahrhundert. In meinem Beitrag gehe ich auf die zentralen Belange dieser Entwicklung, die wesentlich mit der raumfüllenden Vergrösserung und Verdichtung der bis dahin klein- bis mittelformatigen Sujets zusammenhängt, ein.
dc.description.sponsorshipInstitut für Kunstgeschichte
dc.identifier.urihttps://boris-portal.unibe.ch/handle/20.500.12422/184862
dc.language.isode
dc.relation.conferenceKunst der Schweizer Kleinmeister. Jubiläumsanlass der Stiftung Familie Fehlmann und Wissenschaftliches Kolloquium
dc.relation.organizationDCD5A442BD91E17DE0405C82790C4DE2
dc.subject.ddc700 - Arts
dc.subject.ddc700 - Arts::740 - Drawing & decorative arts
dc.subject.ddc700 - Arts::760 - Graphic arts
dc.titleArkadien im Wohnzimmer: Die Schweiz als Wanddekoration
dc.typeconference_item
dspace.entity.typePublication
oaire.citation.conferenceDate7.11.2019
oaire.citation.conferencePlaceWinterthur
oairecerif.author.affiliationInstitut für Kunstgeschichte
unibe.contributor.rolecreator
unibe.description.ispublishedunpub
unibe.eprints.legacyId137351
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unibe.subtype.conferencespeech

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