Wyss, Annina IrèneAnnina IrèneWyss0000-0002-2791-43182024-12-192024-12-192024-11-21https://boris-portal.unibe.ch/handle/20.500.12422/194413Die Raetia Prima bietet mit ihren zahlreichen archäologischen Fundstellen aus dem 3. bis 8. Jahrhundert eine umfassende Quellenbasis für eine Analyse der diachronen Entwicklung einer archäologischen Landschaft. Diese offenbart tiefgreifende Veränderungen in der Langen Spätantike, die Rückschlüsse auf Handlungen und Reaktionen der Menschen und deren Organisation als Gesellschaft zulassen. Ab dem 4. Jahrhundert werden Gutshöfe/Villen aufgegeben und die städtischen Zentren der Kaiserzeit stark reduziert und gar aufgegeben. Die in der Folge intensiver genutzten «Höhensiedlungen» lassen sich als eine lokale Siedlungsform identifizieren, die durch ihre kontinuierliche Nutzung seit der prähistorischen Zeit im gemeinschaftlichen Gedächtnis der Bevölkerung verankert ist. Die Verschiebung zu Körperbestattungen und weg von den designierten Gräberfeldern des 3./4. Jahrhunderts hin zu sehr vielfältigen Bestattungsplätzen in den folgenden Jahrhunderten sowie die Entstehung der ersten Kirchen im 5./6. Jahrhundert sind Belege für einen gesellschaftlichen Wandel hin zu kleineren Organisationseinheiten. In der Folge entwickeln sich neue Machtzentren und wohlhabende soziale Einheiten. Diese können – müssen aber nicht – in einem archäologisch nachweisbaren Zusammenhang mit dem nun wachsenden Christentum stehen.deArchaeologyLong Late AntiquityRaetia PrimaGesellschaftswandelDie Raetia I in der Langen Spätantike (3. – 8. Jh. n. Chr.). Gesellschaftswandel aufgrund archäologischer Quellenconference_item