Alleinstellungsmerkmale des MIV im Gesamtverkehrssystem
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Die Verkehrspolitik ist bestrebt, die verschiedenen Verkehrsmodi wie den motorisierten Individualverkehr (MIV), den Fuss- und Veloverkehr und den öffentlichen Verkehr (ÖV) ihrem «Wesen» gerecht einzusetzen, wobei alle Modi ihre Daseinsberechtigung haben sowie eigene Vor- und Nachteile für verschiedene Verkehrszwecke, Distanzen und Räume aufweisen.
Anstrengungen, die aus technischer Sicht weniger für den MIV geeigneten Wege vom motorisierten Verkehr zum öffentlichen Verkehr oder zum Fuss- und Veloverkehr zu verlagern, erreichen oft nicht die auf Basis von technischen Faktoren (z.B. Fahrzeit / generalisierte Kosten) ermittelte und erhoffte Wirkung. Verhaltenspsychologische Ansätze erklären diese Rigiditäten durch gelerntes Verhalten – Routinen – in der Verkehrsmittelwahl. Die Ausbildung dieser Routinen wird durch positive Assoziationen mit einem Verkehrsmittel – Verstärkern – unterstützt. Diese Verstärker lassen sich über Theorien aus Psychologie, Soziologie und Politologie erklären.
Routinen werden gelernt, wenn eine Entscheidung mehrfach über positive Gefühle und Assoziationen bestätigt wird. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieselbe Wahl wieder getroffen wird. Die Wahl des Verkehrsmittels wird dann nicht mehr durch systematische Überlegungen getroffen, sondern erfolgt automatisch. Personen testen zudem für neue Wege nur selten systematisch Verhaltensalternativen, sondern bleiben bei der ersten Wahl. So lange keine negativen Erfahrungen oder Zweifel entstehen, sondern ihr Verhalten verstärkt wird, halten sie daran fest. Da Routinen automatisch ablaufen, entsteht eine Unempfindlichkeit gegenüber Veränderungen an der technischen Ausgangslage: Verlängerte Reisezeiten, Preiserhöhungen, reduziertes Parkplatzangebot oder verbessertes ÖV-Angebot werden im Verkehrsalltag nicht zwingend wahrgenommen. Meist vor oder nach Lebensereignissen (z.B. Wohn- oder Arbeitsortswechsel) bekommen Alternativen wieder mehr Aufmerksamkeit.
Verstärker, die für den MIV im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmodi einzigartig oder besonders wichtig sind, können als nicht-technische Alleinstellungsmerkmale des MIV bezeichnet werden. Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen die Alleinstellungsmerkmale des MIV – mit starkem Fokus auf Autos – für die Schweiz herausgearbeitet werden. Dabei ist mittels Literaturanalyse ein Gesamtbild aus technischen und nicht-technischen Alleinstellungsmerkmalen zu erarbeiten sowie mittels empirischer Erhebung für die Schweiz zu erhärten. Aus diesem Gesamtbild sind planerische Ansätze für die Schweiz abzuleiten, welche bei diesen Alleinstellungsmerkmalen des MIV ansetzen. Die Ansätze sollen dazu dienen, den Einsatz des MIV auf dafür aus technischer Sicht am besten geeignete Wege zu lenken.
Anstrengungen, die aus technischer Sicht weniger für den MIV geeigneten Wege vom motorisierten Verkehr zum öffentlichen Verkehr oder zum Fuss- und Veloverkehr zu verlagern, erreichen oft nicht die auf Basis von technischen Faktoren (z.B. Fahrzeit / generalisierte Kosten) ermittelte und erhoffte Wirkung. Verhaltenspsychologische Ansätze erklären diese Rigiditäten durch gelerntes Verhalten – Routinen – in der Verkehrsmittelwahl. Die Ausbildung dieser Routinen wird durch positive Assoziationen mit einem Verkehrsmittel – Verstärkern – unterstützt. Diese Verstärker lassen sich über Theorien aus Psychologie, Soziologie und Politologie erklären.
Routinen werden gelernt, wenn eine Entscheidung mehrfach über positive Gefühle und Assoziationen bestätigt wird. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieselbe Wahl wieder getroffen wird. Die Wahl des Verkehrsmittels wird dann nicht mehr durch systematische Überlegungen getroffen, sondern erfolgt automatisch. Personen testen zudem für neue Wege nur selten systematisch Verhaltensalternativen, sondern bleiben bei der ersten Wahl. So lange keine negativen Erfahrungen oder Zweifel entstehen, sondern ihr Verhalten verstärkt wird, halten sie daran fest. Da Routinen automatisch ablaufen, entsteht eine Unempfindlichkeit gegenüber Veränderungen an der technischen Ausgangslage: Verlängerte Reisezeiten, Preiserhöhungen, reduziertes Parkplatzangebot oder verbessertes ÖV-Angebot werden im Verkehrsalltag nicht zwingend wahrgenommen. Meist vor oder nach Lebensereignissen (z.B. Wohn- oder Arbeitsortswechsel) bekommen Alternativen wieder mehr Aufmerksamkeit.
Verstärker, die für den MIV im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmodi einzigartig oder besonders wichtig sind, können als nicht-technische Alleinstellungsmerkmale des MIV bezeichnet werden. Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen die Alleinstellungsmerkmale des MIV – mit starkem Fokus auf Autos – für die Schweiz herausgearbeitet werden. Dabei ist mittels Literaturanalyse ein Gesamtbild aus technischen und nicht-technischen Alleinstellungsmerkmalen zu erarbeiten sowie mittels empirischer Erhebung für die Schweiz zu erhärten. Aus diesem Gesamtbild sind planerische Ansätze für die Schweiz abzuleiten, welche bei diesen Alleinstellungsmerkmalen des MIV ansetzen. Die Ansätze sollen dazu dienen, den Einsatz des MIV auf dafür aus technischer Sicht am besten geeignete Wege zu lenken.
Principal Investigator
Primary Conductor
Ecoplan (Switzerland)
Start Date
October 1, 2024
Languages
German
English
Institutional Partner
Ecoplan (Switzerland)