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Generative Bildagenda. Feministische Kritik an KI-basierten Zeichen-Maschinen

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Die Idee des Surrealismus, sich der Figur des Künstlergenies über Automatisierung des künst-lerischen Prozesses zu entledigen, findet seinen Wiedergänger im gegenwärtigen Hype um KI-Kunst. Dabei kann einem kaum entgehen, dass sich deren derzeit wichtigster Vertreter, die KI-Zeichenmaschine DALL-E 2 nicht nur dem Namen nach auf den Surrealismus bezieht, sondern auch den modernen Kanon gleich mitbedient. Während in der Kunstwissenschaft die Kanonisierung von Kunst im Sinne einer postkolonialen, multiperspektivischen Aufarbeitung kritisch befragt wird und der Bezugsrahmen zugunsten bislang vom Milieu der Hochkunst ausge-schlossener Gruppen erweitert wurde, drehen die KI-Bildgeneratoren das Rad zurück zu den Zeiten kanonisierter Kunstproduktion und -rezeption. Stile und Genres werden aufgerufen, wenn es um Bildproduktion mit KI geht, vorgebracht in Text-zu-Bild-Logik: Ein eingegebener Textbefehl „male x im Stile y“ produziert das Bild, die KI greift dabei auf kanonische Werke der Hoch- und Populärkultur zurück, die sie variiert. (https://www.dallepedia.com/2022/07/04/10-illustration-styles-to-explore-in-dall-e/; https://medium.com/artificialis/smarter-prompt-designing-for-dall-e-2-f470b82a8cb6).

Während Computertechnologie und KI aus der Kunst selbst heute nicht mehr wegzudenken sind, lassen sich doch seit der Moderne immer grössere Lücken zwischen Technologie und Kunst attestieren (Siegmund 2019) Zwar gibt es immer mehr technologiebasierte Vermittlungs-programme, marketinggesteuerte „Kunstprojekte“ wie den Swissp(AI)nt AI Art Generator der Schweizer Digitaltage (05.09.-23.20.22, in 7 Regionen und insgesamt 17 Standorten) oder eben DALL-E 2, NightCafe und andere KI-Zeichenprogramme. Doch sind diese nicht verbun-den mit der tatsächlichen kunsthistorischen oder künstlerischen Forschung im Feld. Die Prob-lematik der KI-produzierten Bilder erschöpft sich zudem nicht in der kanonischen Auswahl der Motive, sondern reproduziert im Rückgriff auf den menschgemachten Bilderpool auch sexisti-sche und rassistische Stereotype.

Künstlerische Arbeiten, die sich mit den rassistischen, sexistischen Vorurteilen künstlicher Intel-ligenz auseinandersetzen, wie etwa Mary Flannigans „Grace AI“ (2020), Caroline Sinders „Feminist Data Set“ (seit 2017) oder Birgitte Aga and Coral Mantons „Women Reclaiming AI“ (2019) lassen sich der feministischen Kunst zuschlagen und sind der Ausgangspunkt für das Werkkorpus des geplanten Forschungsprojekts. Da sich sowohl die zugrundeliegende Technik wie auch die künstlerischen Praktiken KI-basierter Zeichenproduktion gerade rasant entwickeln, stellen auch die methodologischen Konsequenzen, die sich daraus ergeben, ein Desi-derat der Kunstgeschichtsforschung dar. Das Anliegen des Forschungsvorhabens ist es, diese neuen „Zeichen-Maschinen“ zum einen in den von ihnen selbst aufgerufenen Kontext der surrealistischen Zeichenpraktiken wie etwa dem automated drawing zu stellen und zum anderen, einen zeitgenössischen Werkkorpus feministischer, KI-basierter Kunstpraxis zu erarbeiten und zu analysieren.
Primary Contact
Klink, Charlotte Dorotheeorcid-logo
Institute of Art History, Contemporary Artorcid-logo
Principal Investigator
Klink, Charlotte Dorotheeorcid-logo
Institute of Art History, Contemporary Artorcid-logo
Start Date
May 1, 2023
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Build: b407eb [23.05. 15:47]
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