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Über sone. Eine Korpusauswertung zur Verwendung von sone + Pluralnomen im Deutschen

cris.virtual.author-orcid0000-0001-7281-2604
cris.virtualsource.author-orcid8f10f527-6245-4da0-870a-391596e9563c
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dc.contributor.authorPheiff, Jeffrey Alan
dc.contributor.authorFrank, Marina
dc.contributor.authorMuhlack, Beeke
dc.date.accessioned2024-10-11T16:48:53Z
dc.date.available2024-10-11T16:48:53Z
dc.date.issued2022-07-06
dc.description.abstractUntersuchungsgegenstand dieses Posters ist die Verwendung von sone. Mit Nomen im Singular tritt sone im Deutschen sehr häufig auf (Kleiner / Knöbl 2011: 8). Sone kann allerdings auch mit Nomen im Plural auftreten (wie etwa in das sind sone Sachen). Diese Konstruktionen sind insofern augenfällig, als sie eine Univerbierung aus der Partikel so und einer Kurzform des Indefinitartikels darstellen, aber dennoch mit Nomen im Plural belegt sind. Manche Forscher*innen sprechen von der Herausbildung eines indefiniten Demonstrativs im Deutschen (z. B. Keller 2004). Neben dem Deutschen ist diese Konstruktion in einer Vielzahl von germanischen Sprachen belegt (z. B. im Niederländischen, im Schwedischen und im Afrikaans, vgl. Van Olmen / van der Auwera 2014). Zum Phänomen liegen mittlerweile historische (Van Olmen 2017), areallinguistische (Elmentaler / Rosenberg 2015, Kleiner / Knöbl 2011, Wich-Reif 2010) und typologische (Van Olmen / van der Auwera 2014) Ergebnisse vor. Zwar gibt es Studien zur Emergenz des indefiniten Artikels im Deutschen (Oubouzar 2000, Szczepaniak 2016), allerdings ist unbekannt, wann die Konstruktion sone im Deutschen entstanden ist. Eine Studie zur Herausbildung von zo’n ‚sone‘ im Niederländischen zeigt, dass sie seit dem 16. Jahrhundert belegt ist. Diachron trat sie zunächst in der identifying Funktion auf, später breitete sie sich auf andere Funktionsbereiche aus (Van Olmen 2017) (identifying -> intensifying -> recognitional -> approxi-mating). Eine Auswertung einer Stichprobe von 2033 Wenkerbogen aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet zeigt, dass solche durch sone in den Übersetzungen zu Wenkersatz 28 (ihr dürft nicht solche Kindereien treiben) in einem Gebiet ersetzt wird, welches das Mecklenburgisch-Vorpommersche, das Brandenburgische, das Ostfälische und das östliche Nordniederdeutsche umfasst. Kleiner / Knöbl (2011: 8) belegen die Konstruktion im Westen und Nordosten Deutschlands in standardnäheren Registern. Elmentaler / Rosenberg (2015) zeigen, dass Regiolekt-Sprecherinnen in informelleren Situationen (Tischgesprächen) die Konstruktion häufiger verwenden als in formelleren Situationen (Interviews). Die variationslinguistische Forschung hat allerdings die Funktionen von sone weitgehend vernachlässigt. Nach der mikrotypologischen Analyse von Van Olmen / van der Auwera (2014) hat sone + Bezugsnomen vier verschiedene Funktionen: eine identifying Funktion (1), eine intensifying Funktion (2), eine recognitional Funktion (3) sowie eine approximating Funktion (4). Van Olmen / van der Auwera (2014) zufolge ist die Verwendung von sone in den ersten drei Funktionen im Deutschen möglich (1–3). Allerdings liefern die Autoren nur Belege für die Konstruktion im Singular, jedoch keine im Plural (zu den Kriterien zur Bestimmung der Funktionen vgl. Van Olmen 2017): 1. So’n Vogel hab ich ja noch nie gesehen. 2. Ach son Quatsch aber auch... 3. Eine zweitwagenwohnung [sic!] oder eine schöne Suite geht bei mir noch als Haus durch :-) was ich meine ist wirklich sone Wohnung in einem Plattenbau! 4. Zo’n twintig kilometer fietsen daar efkens een terrasje doen en dan terugkomen ‚Ungefähr zwanzig Kilometer Fahrrad fahren, kurz etwas dort trinken und dann zurückkommen‘. Vor diesem Hintergrund führen wir eine Auswertung der vorhandenen Korpora in der Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) durch. Dabei gehen wir den zwei Fragen nach: - In welchen Funktionen lässt sich die Konstruktion sone + Nomen im Plural belegen? - Lassen sich Unterschiede in der Verwendung von sone + Nomen im Plural in den standardferneren und standardnäheren Korpora feststellen? Literatur Elmentaler, Michael & Peter Rosenberg (2015): Norddeutscher Sprachatlas (NOSA). Band 1: Regiolektale Sprachlagen. Hildesheim, Zürich & New York: Olms. Keller, Rudi (2004): Sprachwandel. Vortrag für den Fachkongress BDÜ 2000 “Faszination Sprache – Herausforderung Übersetzung”. Frankfurt am Main: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg. URL: http://publikationen.ub.uni- frankfurt.de/opus4/frontdoor/index/index/year/2009/docId/12435 [last accessed: 29.01.2020]. Kleiner, Stefan & Ralf Knöbl (2011): Hochdeutsch und Hochdeutsch: Regionale Gebrauchsstandards im gesprochenen Deutsch. In: Sprachreport, 2/2011, 1-10. Oubouzar, Erika (2000): Zur Entwicklung von ein in der Nominalgruppe des Althochdeutschen. In: Yvon Desportes (ed.): Zur Geschichte der Nominalgruppe im älteren Deutsch: Festschrift für Paul Valentin. Akten des Pariser Kolloquiums, März 1999. Heidelberg: Winter, 255-268. Szczepaniak, Renata (2016): Vom Zahlwort eins zum Indefinitartikel ein(e). Rekonstruktion des Grammatikalisierungsverlaufs im Alt- und Mittelhochdeutschen. In: Andreas Bittner & Klaus-Michael Köpcke (eds.): Regularität und Irregularität in Phonologie und Morphologie. Diachron, kontrastiv, typologisch. Berlin & Boston: De Gruyter, 247-261. Van Olmen, Daniel (2017): A diachronic corpus study of prenominal zo’n ‘so a’ in Dutch: Pathways and (inter)subjectification. In: Functions of Language, 26(2), 216–247. Van Olmen, Daniel & Johan van der Auwera (2014): Over ‘zo’n’ en zo meer. In: Freek Van de Velde, Hans Smessaert, Frank Van Eynde & Sara Verbrugge (eds.): Patroon en argument. Een dubbelfeestalbum bij het emeritaat van William Van Belle en Joop van der Horst. Leuven: Leuven University Press, 215–228. Wich-Reif, Claudia (2010): “Da hat der Christian sone großen Augen gemacht” – Pluralvarianten des Pronomens solch im deutschen Sprachraum. In: Norbert Dittmar / Nils Uwe Bahlo (eds.): Beschreibungen für gesprochenes Deutsch auf dem Prüfstand. Analysen und Perspektiven. Berlin: Peter Lang, 195–217.
dc.description.sponsorshipInstitut für Germanistik
dc.identifier.urihttps://boris-portal.unibe.ch/handle/20.500.12422/86089
dc.language.isode
dc.relation.conference7. Kongress der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen (IGDD). „Dialekte im sozialen Raum: Formen – Verwendungen – Bedeutungen.“
dc.relation.organizationDCD5A442BCC5E17DE0405C82790C4DE2
dc.subject.ddc400 - Language::410 - Linguistics
dc.subject.ddc400 - Language::430 - German & related languages
dc.titleÜber sone. Eine Korpusauswertung zur Verwendung von sone + Pluralnomen im Deutschen
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dspace.entity.typePublication
oaire.citation.conferenceDate06.–08.07.2022
oaire.citation.conferencePlaceUniversität Salzburg
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