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Medikamentenallergie: Diagnostische Möglichkeiten mit In-vitro-Methoden

cris.virtualsource.author-orcid2bbfd3dd-4b76-47db-b381-99c978559209
datacite.rightsmetadata.only
dc.contributor.authorPichler, Werner Joseph
dc.contributor.authorSchnyder, K.
dc.date.accessioned2024-10-14T16:07:46Z
dc.date.available2024-10-14T16:07:46Z
dc.date.issued2013-10
dc.description.abstractBei Medikamentenallergien kommt es zu Immunreaktionen, die gegen das Medikament gerichtet sind und klinische Symptome verursachen. Man unterscheidet zwischen Hapten- und p-i-bedingten Reaktionen, wobei letztere nur für T-Zell-Reaktionen nachgewiesen wurden. Die häufigsten Immunmechanismen, welche Medikamentenallergien zugrunde liegen, sind Vermehrung von spezifischen IgE-produzierenden B- und/oder spezifischen T-Zellen. IgG-vermittelte Reaktionen, die z.B. eine hämolytische Anämie verursachen können, sind selten. Spezifische IgE können mittels CAP-Technologie nachgewiesen werden. Das Medikament muss an eine Trägersubstanz covalent gebunden werden, was den Nachteil mit sich bringt, dass die entsprechende Bindungsstelle im Medikament für IgE nicht erkennbar ist. Der Basophilenaktivierungstest (BAT) arbeitet meist mit freiem, ungebundenem Medikament. Wie die IgE-Vernetzung stattfindet, ist allerdings unklar. Beide Teste sind nicht genügend sensitiv um den In-vivo-Test (Prick oder i.d.) zu ersetzen. Bei T-Zell-Reaktionen wird in vitro meist die Proliferation der durch das Medikament stimulierten T-Zellen erfasst. Die Blutzellen (antikoaguliertes Blut) sollte innerhalb von 24 h im Labor zur Verarbeitung ankommen, wo die Zellseparation durchgeführt wird, um die Zellen mit dem Medikament zu stimulieren. Diese Stimulation kann durch Messung von Aktivierungsmarker (mittels Flow-Zytometrie), sezernierter Zytokine (ELISA) oder 3H-Thymidin Einbau in die sich teilende Zellen (Lymphozytentransformations- Test, LTT) erfasst werden. Am meisten Erfahrung liegt für den LTT vor. Die Sensitivität wird bei eindeutigen Fällen auf 50 – 70% geschätzt, hängt aber stark vom Krankheitsbild und Medikament ab. Schwere makulopapulöse Reaktionen und DRESS (Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms), AGEP (acute generalized exanthematous pustulosis) sind meist positiv im LTT, aber schwere bullöse Reaktionen (SJS/TEN; Stevens-Johnson Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse) werden besser mittels Zytotoxteste und Zytokinsekretion erfasst, da eine T-Zell-Proliferation weniger prominent ist. Trotz der limitierten Sensitivität sind diese Teste gut geeignet um Kreuzreaktionen zu erfassen, bzw. für mechanistische Studien. Da Provokationsteste bei verzögerten Medikamentenallergien nicht zur Verfügung stehen (es ist unklar, wie lange und wie hoch dosiert man das Medikament bei verzögerten Reaktionen geben muss), werden diese Teste in Zukunft eher mehr eingesetzt werden. Wichtig ist, dass sie selten falsch positiv sind, und ein positives Resultat als relevant angesehen werden kann. Für die Abklärung seltener IgG-vermittelter Reaktionen kann man einen modifizierten Coombs-Test versuchen.
dc.description.numberOfPages8
dc.description.sponsorshipUniversitätsklinik für Rheumatologie, klinische Immunologie und Allergologie
dc.identifier.publisherDOI10.5414/ALX01602
dc.identifier.urihttps://boris-portal.unibe.ch/handle/20.500.12422/114175
dc.language.isode
dc.publisherDustri-Verlag
dc.relation.ispartofAllergologie
dc.relation.issn0344-5062
dc.relation.organizationDCD5A442BAD8E17DE0405C82790C4DE2
dc.subject.ddc600 - Technology::610 - Medicine & health
dc.titleMedikamentenallergie: Diagnostische Möglichkeiten mit In-vitro-Methoden
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dspace.entity.typePublication
oaire.citation.endPage443
oaire.citation.issue10
oaire.citation.startPage436
oaire.citation.volume36
oairecerif.author.affiliationUniversitätsklinik für Rheumatologie, klinische Immunologie und Allergologie
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unibe.description.ispublishedpub
unibe.eprints.legacyId42900
unibe.journal.abbrevTitleALLERGOLOGIE
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