Publication:
Herkunftsspezifische Handlungsorientierungen und ihre Bedeutung für die Sportaktivität junger Menschen

cris.virtualsource.author-orcidce16ad39-e8f9-4c38-a6de-c0a9183a3d14
datacite.rightsmetadata.only
dc.contributor.authorKlostermann, Claudia
dc.date.accessioned2024-10-30T15:51:41Z
dc.date.available2024-10-30T15:51:41Z
dc.date.issued2018-02-08
dc.description.abstractEinleitung Trotz vielfältiger Bemühungen der Sport- und Bewegungsförderung allen Menschen den Zugang zum Sport zu gewährleisten, bestehen nach wie vor soziale Ungleichheiten. Die Sportaktivität Jugendlicher wird beispielsweise von der sozialen Herkunft und dem Elternhaus beeinflusst (Lamprecht, Fischer, Wiegand & Stamm, 2015). Gerade Kinder und Jugendliche von Eltern mit geringerer Bildung haben deshalb deutlich geringere Chancen von den positiven Potenzialen des Sports zu profitieren. Es stellt sich deshalb die Frage, wie die geringere Sportbeteiligung von Jugendlichen von Eltern mit geringerer Bildung zu erklären ist. Theoretischer Ansatz Ausgehend von individuell gestaltbaren Handlungsrahmen wird im Sinne der Lebensstilforschung der Zugang zum Sport als individuelle Präferenzsetzung betrachtet, die in Zusammenhang mit lebensstil-, milieu- und kulturspezifischen Mustern steht (Thiel & Cachay, 2003). Entsprechend sind jene vermittelnden Instanzen in Betracht zu ziehen, auf deren Grundlage sich individuelle Präferenzsetzungen und letztlich sportbezogenes Handeln vollzieht (Nagel, 2003). In der vorliegenden Studie wird der Blick auf sportbezogene Handlungsorientierungen im Sinne grundlegender Überzeugungen gerichtet, die im direkten Zusammenhang zum Sportverhalten stehen (z.B. Sportverständnis, Einstellungen zur Freizeit, Zusammenhang zwischen Sport und Gesundheit). Angesichts der zentralen Fragestellung ist zu überprüfen, inwieweit statusspezifische Unterschiede hinsichtlich dieser sportbezogenen Handlungsorientierungen bestehen und inwiefern diese die Sportaktivität junger Menschen beeinflussen. Methode In 36 Schweizer Kommunen (kriteriengeleitete Auswahl) wurden 15- bis 30-jährige Einwohner/innen (N = 4039, Alter: M = 21.48 Jahre, SD = 4.64) mittels einer Online-Befragung detailliert zu ihrem Sportengagement und zu sportbezogenen Handlungsorientierungen (z.B. Einstellungen zur Freizeit, Sportverständnis) befragt. Resultate Wie in der Sport Schweiz Studie 2014 (Lamprecht et al., 2015) zeigte sich auch in der vorliegenden Studie, dass der Anteil sportinaktiver Jugendlicher mit Zunahme des Bildungsniveaus der Eltern sinkt: Haben die Eltern nur die obligatorische Schule besucht, so ist die Chance, dass der Jugendliche sportinaktiv ist (Anteil Sportinaktiver: 27%), doppelt so hoch als wenn die Eltern eine tertiäre Ausbildung abgeschlossen haben (Anteil Sportinaktiver: 13%). Darüber hinaus sind Jugendlichen von Eltern mit tertiärem Bildungsniveau signifikant mehr Sportstunden in der Woche aktiv (M = 4.5, SD = 4.1) als Jugendlichen von Eltern mit geringerem Bildungsniveau (sekundäre Bildung: M = 3.9, SD = 3.7; primäre Bildung: M = 3.1, SD = 3.5; ohne Bildungsabschluss: M = 2.4, SD = 2.7), F(3, 3504) = 13.04, p < .01. Logistische Regressionsmodelle weisen darauf hin, dass die Sportaktivität Jugendlicher insbesondere durch sportbezogene Handlungsorientierungen erklärt werden kann. Im Vergleich zum Modell mit Berücksichtigung des Bildungsniveaus der Eltern als isolierten Faktor (R2 = .02) steigt durch die Hinzunahme der sportbezogenen Handlungsorientierungen Sportverständnis, Einstellungen zur Freizeit, Zusammenhang zwischen Sport und Gesundheit die Varianzaufklärung des Modells auf R2 = .17. Literatur Lamprecht, M., Fischer, A., & Stamm, H. (2014). Sport Schweiz 2014. Bundesamt für Sport BASPO. Nagel, M. (2003). Soziale Ungleichheiten im Sport. Aachen: Meyer & Meyer. Thiel, A. & Cachay, K. (2003). Soziale Ungleichheit im Sport. In W. Schmidt, I. Hartmann-Tews & W.-D. Brettschneider (Hrsg.), Erster Kinder-und Jugendsportbericht (S. 275–295). Schorndorf: Hofmann.
dc.description.sponsorshipInstitut für Sportwissenschaft (ISPW)
dc.identifier.urihttps://boris-portal.unibe.ch/handle/20.500.12422/186990
dc.language.isode
dc.relation.conferenceLeistungen im Sport. Conference Abstracts. 10. Jahrestagung der Sportwissenschaftlichen Gesellschaft der Schweiz (SGS)
dc.relation.organizationDCD5A442BF07E17DE0405C82790C4DE2
dc.subject.ddc700 - Arts::790 - Sports, games & entertainment
dc.titleHerkunftsspezifische Handlungsorientierungen und ihre Bedeutung für die Sportaktivität junger Menschen
dc.typeconference_item
dspace.entity.typePublication
oaire.citation.conferenceDate08.-09.02.2018
oaire.citation.conferencePlaceMagglingen (Schweiz)
oairecerif.author.affiliationInstitut für Sportwissenschaft (ISPW)
unibe.contributor.rolecreator
unibe.description.ispublishedunpub
unibe.eprints.legacyId111560
unibe.refereedfalse
unibe.subtype.conferencespeech

Files

Collections