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Relevante Variablen für den Effekt eines computergesteuerten Inhibitionstrainings bei PatientInnen mit einer Alkoholkonsumstörung

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BORIS DOI
10.7892/boris.106907
Description
Hintergrund
Alkoholabhängigkeit stellt eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen unserer Gesellschaft dar. Aktuelle Konzepte der Krankheit gehen von einem Ungleichgewicht zwischen einer erhöhten Anreizwirkung gegenüber alkoholspezifischen Reizen und einer verminderten Inhibitionskontrolle aus. Computergestützte Trainingsinterventionen können solche maladaptiven Inhibitionsprozesse verändern und letztendlich das Trinkverhalten reduzieren. Dies wurde jedoch bisher nur bei Personen mit hohem Alkoholkonsum, nie aber in klinischen Populationen untersucht. Möglicherweise hängen gewisse Variablen mit der Inhibitionskontrolle und/oder dem Trainingseffekt zusammen.
Ziel
Ein Hauptziel der Studie ist es zu untersuchen, ob das Inhibitionstraining zu einer erhöhten Inhibitionskontrolle und längerfristig weniger Rückfällen bei alkoholabhängigen PatientInnen führt. Um die Ausgangslage vor dem Training umfassend zu beschreiben, konzentriert sich die gegenwärtige Analyse auf Variablen, die möglicherweise mit der Inhibitionskontrollleistung zusammenhängen, wie beispielsweise Schweregrad der Abhängigkeit. Ziel ist zu eruieren, auf welche Eigenschaften von PatientInnen bei der Implementierung eines Inhibitionstrainings besonders geachtet werden sollte.

Methode
In dieser randomisiert-kontrollierten, doppelblinden Studie absolvieren alkoholabhängige PatientInnen entweder sechs Sitzungen eines computergesteuerten alkoholspezifischen Inhibitionstrainings mit dem Ziel, die alkoholspezifische Inhibitionskontrolle zu erhöhen, oder eine Kontrollbedingung. Zu Beginn der Studie werden eine Reihe von Fragebögen sowie Interviews durchgeführt. Vor und nach dem Inhibitionstraining wird die Inhibitionskontrolle anhand der Fehlerquote (Errors of Commission: EoC) in einen Go-NoGo-Task gemessen.

Resultate
Die Anzahl EoC vor dem Inhibitionstraining korreliert negativ mit dem Bildungsniveau (r = -0,305, p <0,01) und der Motivation, weniger zu trinken (r = -0,341, p <0,01). Eine Regressionsanalyse zeigt, dass 17,4% der Varianz vorausgesagt werden kann (R2 = 0,174, F = 8,001, df = 76, p <0,01).
Weder Alter noch verschiedene Masse des Schweregrads (z.B. Anzahl DSM 5-Kriterien, Alkoholkonsum der letzten 3 Monate) korrelierten signifikant mit der Inhibitionskontrolle vor dem Inhibitionstraining .

Schlussfolgerung
Teilnehmer mit weniger Bildung und weniger Motivation, ihr Trinkverhalten zu ändern, zeigen weniger Inhibitionskontrolle vor dem Training. Dies könnte bedeuten, dass motivationale Interventionen zusätzlich zu einem potentiell gewinnbringenden Inhibitionstraining von Vorteil sein könnten. Entgegengesetzt der auf Literatur basierenden Annahmen, hängt der Schweregrad nicht mit der Inhibitionskontrollleistung vor dem Training zusammen. Weitere Berechnungen werden zeigen, ob der Schweregrad als Kovariate bei der Analyse der Trainingseffekte von Relevanz ist. Bei zukünftigen Analysen unserer Studie, in welchen wir Effekte des Inhibitionstrainings betrachten werden, sollen potentielle mediierende oder moderierende Einflüsse u.a. der genannten Variablen auf den Trainingseffekt berücksichtigt werden.
Date of Publication
2017-11-09
Publication Type
Conference Item
Subject(s)
600 - Technology::610 - Medicine & health
100 - Philosophy::150 - Psychology
Language(s)
de
Contributor(s)
Batschelet, Hallie Margaretaorcid-logo
Zentrum für Translationale Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Tschümperlin, Raphaela Martinaorcid-logo
Zentrum für Translationale Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Moggi, Franzorcid-logo
Zentrum für Translationale Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Soravia, Leilaorcid-logo
Zentrum für Translationale Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Rösner, Susanne
Keller, Anita
Wopfner, Alexander
Klinik Südhang für Suchttherapien
Stein, Maria
Institut für Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie
Zentrum für Translationale Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Additional Credits
Zentrum für Translationale Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik Südhang für Suchttherapien
Institut für Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie
Title of Event
Alkoholismus Therapieforschung Schweiz (ATF) Tagung - "Motivation und Sucht"
Access(Rights)
open.access
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Build: ae9592 [15.12. 16:43]
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