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Einfluss der Beweidung auf Feuchtgebiete, dargestellt anhand von Beispielen aus dem Kanton Bern

cris.virtualsource.author-orcid7beb6273-cd87-40fc-86f7-6be5c4fd4b1d
datacite.rightsrestricted
dc.contributor.authorWenger, Danièle
dc.contributor.authorRighetti, Antonio
dc.contributor.authorHegg, Otto
dc.date.accessioned2025-01-08T21:04:52Z
dc.date.available2025-01-08T21:04:52Z
dc.date.issued1995
dc.description.abstractZiel der vorliegenden Arbeit war das Erfassen von Nutzungseinflüssen, insbesondere der Beweidung auf Feuchtgebiete, und der Beschrieb möglicher Pflege- sowie Renaturierungsmassnahmen. Die sechs Untersuchungsgebiete im Kanton Bern: Rüschegg (Schliefgraben, Oschoube), Adelboden (Hahnenmoos), Grindelwald (Männlichen), Habkern (Lombachalp), Lenk (Bühlberg), Zweisimmen/Boltigen (Sparenmoos) wurden aufgrund von Flachmoorvorkommen, Bewirtschaftungsformen, Höhenverteilung und Geologie ermittelt. Die gewählten sechs Regionen liegen in Flyschgebieten, in der oberen montanen bis subalpinen Stufe. In den Gebieten werden die Flachmoore in der Regel als Weide, Mahd und Mahdweide genutzt. (Kapitel 2) Das Bartsio-Caricetum davallianae typicum sowie das Caricetum davallianae trichophoretosum sind die am häufigsten vertretenen Assoziationen in den Untersuchungsgebieten. Einzig im Rüschegg dominieren die Bestände des Calthion. Hier konnte die typische Weidegesellschaft des Cirsio-Juncetum effusi am häufigsten festgestellt werden. (Kapitel 3) Bodenkundliche Erhebungen dienten nebst der Pflanzensoziologie zur Feststellung des Weideeinflusses. Im Gebiet Rüschegg und in der Lenk konnten mineralisch dominierte Böden (Fahl- und Buntgleye) festgestellt werden, in den übrigen Gebieten flachbis tieftorfige Halbmoore und Moore. (Kapitel 4) Die Bewirtschaftungsform der Feuchtgebiete ist mit Hilfe von Fragebogen an die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter, den Daten der Berner Feuchtgebietskartierung sowie Felderhebungen ermittelt worden. Der grösste Teil der Feuchtgebiete (Caricion davallianae und Caricion nigrae sowie Calthion) werden beweidet, wobei je nach Region im Herbst ein Pflegeschnitt gemacht wird. In den nicht geschnittenen Beständen (oft in Verbindung mit Düngergaben und Entwässerung) sind Weideunkräuter wie Juncus effusus, Cirsium palustre, Scirpus sylvaticus und Deschampsia caespitosa häufig. Als beweidungsempfindliche Artenstellten sich u.a. Eriophorum latifolium, Epipactis palustris und Campylium stellatum heraus. Die charakteristischen Caricion davallianae-Arten erwiesen sich als beweidungstolerant, erreichen aber in den Wiesen und in den Mahdweiden höhere Deckungswerte. Pinguicula vulgaris und Juncus alpino-ariculatus hingegen besiedeln Trittlöcher als Pionierpflanzen. Sie sind dementsprechend häufiger in Weiden anzutreffen. In den drei Bewirtschaftungsformen ist die Artenzahl kaum verschieden. Nebst der Beweidung wirken sich Entwässerung, Düngung und der Nässegrad des Bestandes auf das Wasserfassungsvermögen und die Struktur des Bodens sowie auf die Vegetation aus. (Kapitel 5) Mit Hilfe eines zweijährigen Auszäunungsversuches in zwei Flächen des Gebietes Rüschegg (Oschoube und Schliefgraben) konnte die kurzfristige Veränderung von Streue und Tritt bei unterschiedlicher Bewirtschaftung festgestellt werden. In den abgezäunten, mit Pflegeschnitt versehenen Quadratmetern sind sowohl die Streue wie die Trittdeckung rückläufig. Abzäunung ohne Schnitt führt zum Rückgang der Trittdeckung in den Quadratmetern, aber zu vermehrter Streuanhäufung. Die Quadratmeter Weide mit Schnitt zeigten erhöhte Deckungswerte des Trittes. In den Quadratmetern Weide ohne Schnitt ist keine signifikante Veränderung festgestellt worden. Aufgrund der vorliegenden Daten werden folgende Pflege- und Renaturierungsmassnahmen empfohlen: • Die Mahdnutzung erweist sich als die schonendste Feuchtgebietsbewirtschaftung. • Die traditionelle Weidenutzung (Rotationsweiden) mit herbstlichem Pflegeschnitt ist zu erhalten und zu fördern. Diese Bewirtschaftungsform beeinträchtigt Vegetation und Boden gering. • Die Weidenutzung sollte auf Gleyböden nur extensiv erfolgen, d.h. keine Beweidung von sehr nassen Beständen; Rotationsweiden und Pflegeschnitt sind empfehlenswert. • Für stark geschädigte und intensiv genutzte Weiden, vor allem auf Gleyböden, ist das Abzäunen verbunden mit einem Pflegeschnitt im Herbst eine mögliche Regenerierungsmassnahme. (Kapitel 6)
dc.description.numberOfPages21
dc.description.sponsorshipInstitut für Pflanzenwissenschaften (IPS)
dc.identifier.doi10.48350/151444
dc.identifier.urihttps://boris-portal.unibe.ch/handle/20.500.12422/201368
dc.language.isode
dc.publisherNaturforschende Gesellschaft Bern
dc.relation.ispartofMitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern
dc.relation.issn0077-6130
dc.relation.organizationDCD5A442C579E17DE0405C82790C4DE2
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dc.subject.ddc500 - Science::580 - Plants (Botany)
dc.titleEinfluss der Beweidung auf Feuchtgebiete, dargestellt anhand von Beispielen aus dem Kanton Bern
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oaire.citation.endPage95
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oaire.citation.volume52
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oairecerif.identifier.urlhttp://dx.doi.org/10.5169/seals-318588
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unibe.date.licenseChanged2021-01-21 16:24:43
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